Schwalbenschutz

Schwalben willkommen!

Rauchschwalbe (Foto (c) Ingo Ahrens)
Rauchschwalbe (Foto (c) Ingo Ahrens)

Schwalben und Mauersegler, Boten des Sommers und früher als Glücksbringer verehrt, haben es heute nicht mehr leicht. Als Kulturfolger boten den einstigen Felsenbrütern unsere Gebäude in Dörfern und Städten lange Zeit geeignete Brutplätze.

 

In den letzten Jahrzehnten jedoch haben die Bestände der Gebäudebrüter dramatisch abgenommen; bei den Schwalben sogar um über 70%. Die Gründe sind vielfältig: es fehlen Lehmpfützen und damit Material zum Nestbau, Altgebäude werden oft abgerissen, neue und sanierte Gebäude haben oft zu glatte Fassaden, an denen die Nester nicht haften können. Auch der Rückzug der Landwirtschaft aus den Ortschaften spielt beim Rückgang eine bedeutende Rolle.

Geringer Aufwand, große Wirkung: an diesem Graben in Laßrönne hat ein NABU-Mitglied das Ufer leicht abgestochen und so diese Lehmfläche ermöglicht, die von den Mehlschwalben gern angenommen wurde

Schwalben und Mauersegler sind nach den Bestimmungen des Naturschutzgesetzes besonders geschützt. Aber nicht nur sie: auch ihre Brutstätten und Nester dürfen weder zerstört noch beschädigt werden. Während der Brutzeit darf der Anflug auch nicht durch Baugerüste, Netze oder ähnliches behindert werden.

Die effektivste Schutzmaßnahme ist der Erhalt der Brutplätze. Auch das Anbringen spezieller, für die einzelnen Arten unterschiedlicher Nistkästen ist eine wirksame Hilfe. Die besten Chancen dass diese auch angenommen werden  bestehen in den alten Ortskernen und nahe bei bestehenden Kolonien.

 

Die NABU Gruppe Winsen unterstützt die Gebäudebrüter durch sogenannte "Schwalbenhäuser"; eines davon am Seevesiel in Wuhlenburg und ein weiteres am Elbdeich in Lassrönne.

 

Außerdem ehren wir mit der Aktion Schwalben willkommen des NABU Niedersachsen auch vor Ort Hauseigentümer, die sich aktiv um den Schwalbenschutz verdient machen.

 

Informationen zum Thema

NABU Niedersachsen - Aktion Schwalbenfreundliches Haus

NABU Südbaden - Infoflyer mit Bauanleitungen für Nisthilfen

NABU Bundesverband - Bauanleitungen für Nistkästen


Schwalbenhaus Lassrönne

2016 haben wir am Elbdeich in Lassrönne ein Schwalbenhaus mit 42 Kunstnestern errichtet. Gleich im ersten Jahr haben die Mehlschwalben diesen Standort angenommen und sogar eigene Nester hinzugebaut.

2024 waren 13 der 42 Kunstnester besetzt. Das war deutlich weniger als in früheren Jahren. Die allgemeine Beobachtung in 2024 war, dass es weniger Schwalben gegeben hat. Ob das ein Trend ist oder nur ein Ausreißer, bleibt abzuwarten.


Schwalbenhaus am Seevesiel

Da das Schwalbenhaus in den Winsener Luhegärten nicht angenommen wurde, haben wir es im August 2020 nach Wuhlenburg an das Seevesiel umgesetzt. Leider wird auch dieser neue Standort bisher von den Mehlschwalben nicht genutzt.

 

Unsere Erfahrungen mit dem Schwalbenhaus bei Laßrönne haben gezeigt, dass die Schwalben nahe der Elbe diese Gelegenheiten sehr wohl annehmen.

 

So hoffen wir auch hier, dass das Haus seine Bestimmung endlich erfüllen kann und vielen Generationen von Schwalben eine Brutheimat bieten wird.


Schwalben willkommen

Schwalbenfreund P. Hedden aus Scharmbeck erhält Urkunde und Plakette von D. Westphal
Schwalbenfreund P. Hedden aus Scharmbeck erhält Urkunde und Plakette von D. Westphal

Der NABU Niedersachsen zeichnet Hauseigentümer in Niedersachsen, die an oder in ihrem Gebäude Schwalbennester haben, mit einer Urkunde und einer dekorativen Plakette als „Schwalbenfreundliches Haus“ aus. Diese Hausbesitzer geben ein Beispiel dafür, dass das Leben von Mensch und Schwalbe unter einem Dach möglich ist.

 

Auch von unserer Gruppe wurden bereits erste Plaketten in der Region verliehen.

 

Wenn auch Sie sich um eine solche bewerben möchten, dann schreiben Sie uns eine Mail, eine Nachricht über das Kontaktformular, oder rufen Sie uns an.

 

Das Projekt "Schwalben willkommen" wird gefördert von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung.